Vorletztes Wochenende war ich spontan mit
Graubündenfan und
trainrunner auf ein gemeinsamen Skivormittag auf der Axalp verabredet. Vorher stand für
Graubündenfan allerdings noch ein weiteren kleinen Skilift als Prequel 'Abenteuer' auf dem Programm, wo ich mich ebenfalls gern anschliessen wollte. Viel muss ich wohl nicht schreiben, dennoch verdient diese undokumentierte Perle in der Zentralschweiz ein eigener Beitrag.
Der Skilift Langis liegt kurz vor der Passhöhe am Glaubenberg, im Kanton Obwalden. Im Winter ist hier Schluss, nur im Sommer geht es auf der andere Bergseite weiter ins Entlebuch (Kanton Luzern). Ein Grossraumparkplatz lässt vermuten, dass sich hier auf 1440 m Höhe ein grosses Skigebiet befindet. Ebenfalls bringt das Postauto massenweise Menschen nach oben. Wo sind wir hier gelandet? Müssen wir wohl furchtbar anstehen?
Natürlich nicht. Der Glaubenbergpass ist ein beliebter Langlauf Destination mit ein ausgedehntes Loipennetz. Alpinski wird hier nur am Rande am Skilift Langis betrieben. Wir sind morgens kurz vor 9 Uhr die einzigsten mit Alpinski auf dem Parkplatz.
Am Strassenrand steht der "Blockhittä" von Outventure, wo sich ebenfalls die Talstation befindet. Präparierte Pistenspuren führen bis zum Asphalt. Noch sieht es wenige Minuten vor 9 nicht danach aus, dass gleich der Skilift dreht, doch in der Hütte wird schon essen vorbereitet. Ein äusserst freundlicher Herr verkauft uns zwei Halbtageskarten a 19 CHF pro Person. Wer noch den Funpark dazu buchen will, zahlt nochmals 5 CHF on Top. Einzelfahrten verkauft man hier oben nicht. Das macht uns jedoch nichts aus, diese kleine Skilifte muss man unterstützen, sonst werden sie schneller als man lieb ist zum Lost Ski Area Project aka LSAP.
Punkt um 9 startet der Skilift und der Herr, die uns soeben noch die Skitickets verkauft hat, fährt zunächst zur Proberunde selbst mit dem Snowboard hoch. Eine Piste auf der linke Seite vom Skilift (von Tal aus gesehen) ist durchgehen präpariert. Auf der andere Seite führt ein präparierter Weg ebenfalls zurück zur Talstation.
Wir dürfen es nicht verschweigen, der Skilift lief diesen Samstagmorgen arg langsam. Schade. Aber dennoch macht es Spass. So ein kleines 'Skigebiet' mittem im "Nirgendwo". Das es sich hier noch rentiert ein Skilift zu betreiben? Krass. Das geht wohl nur mit wahre Liebe zum Skisport, rentieren kann es sich wohl kaum. Wir haben den ganzen Skilift, bis wir um 9:35 wieder abfahren, nur für uns.
Die präparierte Skipiste macht, auch wenns sie nur etwa 300 m Länge und 70 Höhenmeter bietet, Spass. Leicht weich, schön griffig, bei strahlender Sonne. Perfekt für ein paar nette Carving-Schwünge. Zum Glück hat der Regen in den vergangenen Tagen der Schnee genau ab Passhöhe nicht zuviel zugesetzt. Glückssache.
Insgesamt fahren wir 6x mit dem urigen Skilift aus 2004. Es handelt sich laut
Bergbahnen.org um eine Occasionsanlage aus Erlenbach im Simmental. Hersteller ist TTC. Sieht man auch nicht alle Tage, somit auch ein netten Schatz für uns Seilbahnfans. Es wundert mich aber, dass hier überhaupt ein Skilift gebaut wurde. War das ursprüngliche Ziel nur ein Funpark zu betreiben? Stand hier vorher nichts? Besser wären wir mit dem netten Herr von der Blockhittä weiter ins Gespräch gegangen, doch die Axalp wartete bereits auf uns und wir mussten pünktlich weiter.
Fazit
Wer ein uriges Skierlebnis sucht, wird am Glaubenberg seine Ruhe finden. Ideal um mit Kinder das Skifahren zu lernen, im Funpark Tricks zu machen, oder auch einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Geöffnet ist der Skilift jeweils Mittwochnachmittags und am Wochenende, plus Schulferien. Sie besitzt sogar eine Flutlichtanlage, es gibt also auch ab und zu Nachtski! Am besten vorher auf deren
Homepage informieren. Wir finden: Dieser Skilift verdient Unterstützung. Hinfahren und ausprobieren!
