30.12.23
Exakt 6 Monate und 1 Tag nach dem Saisonschlussflug am 29.6.23 konnte ich heute endlich die neue Saison eröffnen. Mein Passagier war auch gleich der erste Alpinfan, der sich in mein Flugzeug setzte: Ams.
Morgens um 8 Uhr, als wir wegen seiner Anreise entscheiden mussten, um gegen 11 Uhr abheben zu können, war ich wegen des zügigen Windes auf den Voralpengipfeln ziemlich verunsichert. Doch inneralpin sollte man von dem Wind kaum was merken. Im Gegenteil.
Unsere ersten drei Landungen mit kurzer Pause erfolgen am Tschingelpass (Kanderfirn):
Anschliessend machen wir noch kurz ein Touch&Go am Muthorn gleich nebenan:
Wenige Flugminuten weiter auf der Südseite des Petersgrates warten zwei Flugzeuge mit Kollegen auf uns.
Dank des schweizweiten Gletscherchats erfahren wir von „Aeschorn est parfait“… mein Lieblingsplatz vis à vis des Matterhorns konnte ich letzte Saison nie anfliegen. Also nichts wie hin! Schon der Anflug ist wunderschön:
Und wenn man dan dort steht, bei Windstille, absoluter Ruhe… ein Traum.
Wir gehen ein Stück hoch für die kurze Mittagspause (ohne Fondue, weil ich Depp vergessen hatte, Brot zu kaufen).
Für User Bergwanderer:
Nach dem Abflug ein Blick zurück:
Auf direkter Strecke des Heimwegs liegt die Ebnefluh (auch Äbniflue genannt). Da machen wir auch noch kurz eine Landung. Die ist aber recht hart und holprig, weil der Schnee arg windgepresst ist.
Anschliessend gleiten wir zurück nach Beromünster. Ein Traumtag. Und ein ziemlicher unerwarteter.
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Ich habe heute vom Corvatsch aus ein Flugzeug vorbei fliegen sehen, und musste gleich an dich denken (auch wenn du es natürlich nicht warst). Helikopter sieht man dort oben öfter, aber Flugzeuge fast nie. Wollte auch ein Foto davon machen aber war zu langsam.
Nachdem ich im Februar bis auf Laufdistanz zur schweizer Grenze umgezogen bin, wurde ein Gletscherflug mit Chrigel endlich realistisch. Leider sind die ersten Monate der Flugsaison vom Wetter eher ungünstig und die kurzen Tage helfen auch nicht. Somit sind einige potentielle Flugtermine bereits ausgefallen und auch für heute sah es gestern Abend noch sehr grenzwertig aus. Die unerwartet wolkenfreien Webcambilder zum Sonnenaufgang und der nur an wenigen Bergen stärkerer Wind haben uns dann aber dazu bewegt, zum Flugplatz zu fahren. Vor dem Start kam auch die erste Nachricht aus dem Gletscherchat, dass die Bedingungen am Kanderfirn gut sind. Das war dann der Auftakt zu einem Traumtag.
Also ging es los über das Alpenvorland mit Blick nach Luzern
Sörenberg und Brienzer Rothorn
Interlaken mit den beiden Seen
Großkampftag in Grindelwald mit längeren Schlangen an den Sesseln Eigernordwand, Arven und Honegg
Schilthorngebiet
Dann endlich zur ersten Landung am Tschingelpass, wobei ein weiterer Pilot nebenan am Muthorn seine Anflüge machte. Es war trotz der geschützten Lage relativ kühl und zugig, weswegen wir nicht lange dort geblieben sind.
Spuren im Schnee
Weiter zum Petersgrat, wo wir nicht alleine waren. Der Anflug auf das recht steile Gelände ist beeindruckend. Hier war es dagegen windstill und sehr angenehm.
Wie Chrigel schon geschrieben hat, erreichte uns hier die Nachricht, dass es am Aeschhorn "perfekt ist". Nach (sehr) kurzem Nachdenken haben wir den ursprünglichen Flugplan zu den Akten geklegt und sind zügig wieder abgeflogen. Der Weg zum Matterhorn benötigt doch einige Zeit und die Tage leider sehr kurz.
Lauchernalp
Fernblick
Jeweils der oberste SL in Eischoll und Unterbäch sowie der leider geschlossene Törbeltallift
Anflug und Landung beim Aeschhorn waren sehr interessant und deutlich anspruchsvoller, als die anderen Plätze. Dafür wurden wir mit einem herrlichen Panorama und fast kompletter Ruhe ohne Wind belohnt, sodass ich das fehlende Käsefondue ohne Probleme verschmerzen konnte Zum Glück kamen die 2 Helikopter erst, als wir uns bereits auf den Abflug vorbereitet haben.
Von dort hat Chrigel bereits genug Bilder hochgeladen, daher von mir nur ein paar Ergänzungen.
Auf dem Rückflug machten wir noch einen kurzen Stop auf der Ebnefluh und sind von dort über das Jungfraujoch zurückgeflogen. Dabei habe ich noch das kleine Skigebiet Mörlialp gesehen, dass für einen halben Tag doch ganz nett sein könnte.
Nach den eher geringen Erwartungen wegen der Wetterunsicherheit (für 1-2 geschützte Landeplätze wird es schon passen) kam es viel besser und wir hatten einen Tag mit fast perfekten Gletscherflugbedingungen. Es war ein wirklich tolles Erlebnis und ich bin froh, dass wir noch zum Aeschhorn geflogen sind. Ich kann Chrigel nur zustimmen, dass der Landeplatz einfach wunderschön ist.
Zuletzt geändert von Ams am 31.12.2023, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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LGH hat geschrieben: ↑30.12.2023, 21:07
Ich habe heute vom Corvatsch aus ein Flugzeug vorbei fliegen sehen, und musste gleich an dich denken (auch wenn du es natürlich nicht warst). Helikopter sieht man dort oben öfter, aber Flugzeuge fast nie. Wollte auch ein Foto davon machen aber war zu langsam.
Das war der Kollege aus Samedan mit der baugleichen, gelb-weissen Husky. Er ist noch neu dabei und wusste kürzlich noch nicht, dass wir am Corvatsch auch landen dürfen, sodass ich ihm Ort und Bilder zeigte. Gestern fand seine erste Landung dort statt.
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Wie ist das denn bei solch Berglandeplätzen mit Landeerlaubnis geregelt? Muss man sich da im Vorfeld irgendwo anmelden? Oder gilt einfach: wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Am Corvatsch kommen ja auch recht häufig kommerzielle Ausflugshelikopter an?
Und gibt es auch eine Regelung, wie schnell man den Platz wieder freigeben muss? Könnte man theoretisch auch als Pilot noch eine kleine Runde Ski drehen, so wie du es in Laax gemacht hast?
(An einem gültigen Skipass käme man wohl nicht vorbei, da die Gipfelbahn neben Piz Nair und Salastrains eine der wenigen Höhenanlagen im Engadin ist, wo erneut gescannt wird,)
Gletscherfliegen ist glücklicherweise nicht von der EU (EASA) geregelt, weshalb noch sehr viele Freiheiten herrschen. Ausser eine sehr groben Definition der zugelassenen Gletscher (die man dann äusserst grosszügig interpretieren kann) und der nötigen Lizenz inkl. Mindestanforderungen zur Erneuerung gibt es kaum Vorschriften. Normalerweise hat man immer genügend Platz und man freut sich, wenn man mal Kollegen trifft. An Plätzen wie gestern am Aeschhorn, wo kaum mehr als zwei Flugzeuge Platz haben, ist es dann tatsächlich so, dass halt „first come, first serve“ gilt. Good airmanship ist aber, wenn man so parkiert, dass andere auch noch landen und/oder parkieren können. Insbesondere wenn man eine längere Pause macht.
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27.1.24
Heute hatte ich das Fondue zum Glück nicht vergessen…
Während der Startvorbereitung in Beromünster zog der Hochnebel immer mehr über den Platz und wir mussten zuerst Richtung Norden ausholen, bevor wir on top Richtung Süden abdrehen konnten.
Geplant waren Plätze im Grenzbereich Berner Oberland / Wallis, doch als wir gegen 11 Uhr den Petersgrat rekognoszierten, war der Wind viel zu stark. Ich beobachtete sogar einen kleinen Schneeteufel direkt auf der Landestelle.
Doch der Joker bei Bise / Nordostwind funktionierte auch heute: Rosablanche oberhalb des Grand Dixence.
Ein welscher Kollege gesellte sich zu uns.
Bevor es weiterging, genossen wir es:
Wenige Minuten entfernt befindet sich der sehr schöne Glacier de Breney. Dessen Gletscherschwund ist enorm, also unbedingt wieder mal geniessen, wenn man schon mal wieder in dieser Region ist:
Allerdings war es recht windig, sodass der Aufenthalt sich kurz und der Startlauf lang gestaltete.
Ebenfalls in der Nähe befindet sich der Petit Combin, ein sehr hochgelegener Platz im Val de Bagnes.
Danach mussten wir leider schon den Rückflug antreten, da ich um 15.30 Uhr ab Kägiswil noch einen Matterhorn-Rundflug auf dem Programm hatte:
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Wie schätzt du die Schneelage auf den Gletschern ein, auf denen du gelandet bist ?
Normal für Ende Januar oder gibt schon wieder ein deutliches Schneedefizit ?
Nach den eher mageren Winter der Vorjahre habe ich das Gefühl, dass dieses Jahr normal oder gar überdurchschnittlich viel Schnee liegt. Das Wetter war ja auch oft schlecht und eine hohe SFG ist den Gletschern im Ggs zu den Skigebieten egal.
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16.2.24
Das Flugzeug wurde heute unerwartet frei und weil ich ski-chrigel junior versprochen hatte, ihn jeweils einmal pro Saison mitzunehmen, haben wir dies spontan genutzt. Allerdings war ich heute früh unsicher, wie schnell sich die Wolkenfelder ausbreiten und somit den Kontrast beeinträchtigen würden. Doch die Meteorologen irrten, sie kamen nicht, im Gegenteil, es wurde immer schöner.
Unser Ziel war heute der nahegelegene Hüfifirn an der Grenze zwischen Uri und Glarus am Fuss des Tödi. Wir machten zuerst drei Landungen beim Schärhorn und assen dann, quasi als Znüni, das traditionelle Fondue.
Rund 40min später hoben wir wieder ab, bestaunten unsere Spuren…
…und setzten wenige hundert Meter bei der Chammlilücke wieder auf. Dort wanderten wir kurz über den Scheitelpunkt des Gletschers, um Richtung Urnersee, Weggis und ins Flachland zu sehen.
Glück gehabt, die Husky ist noch da:
Zum Schluss machten wir noch zwei Landungen auf der östlichen Seite der Hüfi-Krete…
…bevor wir wieder zurück ins Flachland gleiteten.
Schön, dass sich mein Sohn jedes Jahr für so einen Ausflug begeistern lässt.
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Das sind Erlebnisse, an die sich Dein Sohn noch lange erinnern wird.
Und auf jeden Fall besser als Smartphone, Tablet oder Notebook ... Hierzu Lanz & Precht:
14.3.24
Heute Nachmittag hatte ich nach unzähligen wetterbedingten Absagen (was für ein schlechtes Wetter andauernd) endlich wieder mal einen Kunden für einen Gletscherflug. Wir landeten auf dem Petersgrat Nord und Südost, auf dem Wildhorn Nord und auf dem Tsantfleurent (Glacier 3000). Selbstverständlich gab es auch ein Fondue.
Vor dem Start in Beromünster
Brienzer Rothorn Kette
Pause auf dem Petersgrat Nord inkl. Fondue
Sehr viel Schnee!
Unsere Spuren am Petersgrat Nord
Auf dem Petersgrat SO machen wir drei Landungen, aber steigen nicht aus
Ebenfalls sind wir am Wildhorn N nicht ausgestiegen
Anflug auf den Tsantfleurent
Kurze Pause
Auf dem Rückflug bei Spiez
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20.3.24
Heute stand ein besonderer Auftrag auf dem Plan: Ein Ehepaar auf zwei Flugzeuge aufgeteilt. Da die HB-PLG seit letztem Herbst nicht mehr in Beromünster, sondern neu in Hausen am Albis steht, musste ich zuerst dorthin fliegen, um einen der Passagiere aufzunehmen. Die Nebelsuppe lag zum Glück knapp unterhalb der beiden Flugplätze in erhöhter Lage:
Nach dem Start ging es an Zug vorbei auf den Hüfifirn, Landestelle Chammlilücke:
Nach einer kurzen Pause machten wir einige Landungen am Chammlijoch, ganz oben, ziemlich steil, aber sehr lässig:
Ohne auszusteigen flogen wir nachher zum Limmernfirn, wo wir ebenfalls eine Landung machten, ohne anzuhalten. Danach flogen wir für das obligate Fondue, dieses Mal zu viert, auf den Vorab:
Nach ausgedehnter Pause ging es am Martinsloch vorbei…
…für einige Landungen an den Glärnisch (keine Fotos) und danach zurück nach Hausen.
Nur 10min dauerte danach noch der Rückflug zu meiner Homebase.
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11.4.24
Frischer Neuschnee, blauer Himmel, kaum Wind. Was will man mehr. Mit dem heutigen Passagier ging es auf den Hüfifirn (Ost & West), den Limmern, den Vorab und den Glärnisch. Komischerweise war überhaupt nichts los, sodass ich überall frisch anspuren musste / durfte. Am Hüfi West gesellte sich dann doch noch kurz ein anderes Flugzeug zu uns.
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Kurze Frage zur Technik des Fahrwerks - die Maschine hat für normales Rollen / Starten / Landen auf befestigten Rollwegen und Start- und Landebahnen normale Reifen, um welche die Kufen für den Gletscher montiert sind. Die Kufen erscheinen hochgezogen zu sein, wo die Maschine auf festem Untergrund (also kein Schnee) steht. Im Schnee wirken die Räder "hochgezogen", sodass die Kufen tiefer zu liegen scheinen. Welcher Mechanismus steckt da am Hauptfahrwerk bzw. Spornrad dahinter, denn die Husky hat ja ein nicht einziehbares Fahrwerk?
Glück Auf!
Dachstein
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Ja, die Kufen werden hydraulisch unter die Räder gefahren resp. wieder hochgezogen. Im Cockpit haben wir dazu einen Schalter mit zwei Stellungen (Rad / Ski) und eine Knopf, der den Druck aufbaut.
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Bedeutet, der Druckaufbau funktioniert hier manuell und man muss pumpen? Die Flaschenzüge die sichtbar sind, sind somit der außenliegende Teil des Systems?
Wie wird das dann bei größeren Maschinen bewerkstelligt, wenn ich da da die Tante Ju denke, die ja auch im zweiten Weltkrieg deren Fahrwerk sowohl mit Schwimmer als auch mit Kufen bestückt werden konnte.
Zum Glück kamen die 2 Helikopter erst, als wir uns bereits auf den Abflug vorbereitet haben. 
